Altona – eine oldenburgische Wassermühle an der Grenze zu Wildeshausen
Eine Wassermühle mit Zollstätte ließ Graf Anton I. von Oldenburg 1562/63 an der Grenze zur damals münsterischen Stadt Wildeshausen erbauen. Die strategisch wichtige Lage sollte über Jahrhunderte zu gegenseitigen Bedrohungen und Streitigkeiten führen. Nach dem Tod Graf Anton Günthers 1667 gelangte die Mühle zunächst an die dänische Krone. 1684 erwarb sie der Hatter Amtsvogt Christian Friedrich Schreber, der bereits seit 1681 die Ostrittrumer Wassermühle besaß. Von nun an konnte er den Mühlenbann in der gesamten Vogtei Hatten (Kirchspiele Dötlingen und Hatten) ausüben. Ein Privileg, das der Familie Schreber (nach Adelung 1755 von Schreeb) über vier Generationen bis 1827 zustand. Reichsfreiherr Leopold Heinrich von Schreeb hatte die Wassermühle 1821 erneuern lassen, von ihm stammt auch eine Beschreibung sämtlicher Gebäude. 1894 erhielt die Mühle durch die Familie Ahrmann ihr heutiges Aussehen. Mehrere Sandsteine im Mauerwerk erinnern an Neubauten und ihre Besitzer.
Wolfgang Martens ist seit 2002 Vorsitzender der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V. Er lebt in Kirchhatten und ist ehrenamtlicher Gemeindehistoriker und Autor mehrerer Publikationen zur Familien-, Gemeinde- und Regionalgeschichte, z.B. „Graf Anton Günthers Güter und Mühlen in Dötlingen und Hatten“ (1994).
